Donnerstag, 11. Dezember 2014

Stille



Fragend steht die Stille im Raum
fordert mich heraus zum Reden
doch ich antworte nicht
schweige wie ein trotziges Kind
und stemme mich gegen das
was jetzt will
dass ich bin
doch ich weine
in meine Einsamkeit hinein
und die Welt wendet sich ab
ich zittere
weil es Angst macht
dieses Fremde in mir
als kenne ich mich nicht
finstere Vögel tragen ihr Gefieder
mitten durch mein Inneres
und hinterlassen
kalten Wind
ich lasse ihn verwehen
und drehe mich um
hin zu dem was wärmt
bedeutungsloser
als der Schmutz
unter meinen Fingernägeln
finde ich mich wieder
vor mir selbst
und kann mir nicht helfen
die fragende Stille bohrt sich ins Gehör
raubt mir den Sinn für Klarheit
sie lässt mich erschöpft
auf mein Lager sinken und
mich stur dem Tage verweigern
ich will nicht
nicht jetzt
nicht so
und auch nicht anders
die Zeit bleibt stehen
und ich mit ihr
ein Uhrzeiger verliert
seinen Sinn
und verharrt im Moment
die Stille legt endlich
ihr singendes Schwert
in die Tiefe und schweigt
ich halte das Gleichgewicht
an der Grenzlinie
zum Nichtsein
und sehe im Schimmer
der Finsternis
das was ich zu sein scheine
der Schein wirft sein Licht
auf das meine
uns löscht sich aus
es verwirft sich die Bedeutung
einer Nichtigkeit
löst meine Fesseln
und schenkt mir Freiheit
schweigend steht die Stille
breitet ihren Mantel aus
über den Tag
und lässt mich endlich
in meinem Frieden
ruhen.



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