Sonntag, 31. August 2014

Der fünfköpfige Schwan


                                                 
Ich erhebe meinen Kelch zu den Wolken
Perlen höre ich fallen und klingen
es singen Worte die regnen
wie Fäden zum spinnen feinster Gewebe.
Sie legen sich nieder auf unruhigem Boden
und glätten die Wogen auf Spiegeln
aufgeworfen von suchenden Fragen.

Es zeichnen allmählich die Spiegel ein Bild
da rührt sich das edle Gefieder des Schwanes
sacht neigt er das erste seiner Häupter
und trinkt aus dem Wasser des Lebens
wieder senkt er ein weiteres Haupt
und nimmt von dem was das erste trank
ein drittes neigt sich hinab und füttert die anderen
das vierte umschlingt die dreie und gibt ihnen Form
und das fünfte besiegelt das Band mit leisem Gesang.

Es neigt der Schwan die fünf Häupter
und singt sein unsterblich Lied
vom Leben und seinen Gesichtern
er zeichnet sein schillerndes Bild
auf den See
verbindet Linien und Farben
vereint sie mit Klang und Zeit
erschafft eine Form des Werdens
und gießt das Vergehen hinein
so wird aus totem das Leben
und zeitlos das ewige Sein

So nimm die Form
benenne sie und stelle
sie auf eine starke Säule
von dieser Warte flimmert sie
ihr Bild auf jene Innenwelt
die sich wahrhaftig
ihrem großen Geiste stellt.

(gewidmet A.W.)





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