Montag, 6. Oktober 2014

Nebelkinder

gewidmed: A.W.


Es sind die tiefsten Täler                                                             
in der Finsternis
in denen sich die Kinder finden
um kalte Nebel zu sammeln
es sind zarte kleine Hände
die einst gebrochen wurden
in dunkelster Nacht
und heute schwarze Perlen suchen
um sie aufzureihen
auf der Lebensschnur
sie schmücken weinend ihre Seelen
rufen hin und wieder leise
in die Nacht hinein
bis Eins den zarten Ruf vernimmt
des Anderen

Mondlicht schimmert silbern
erhellt den schmalen Pfad
und jene die sich finden sollen
werden sich begegnen
gemeinsam steigen sie hinab
in abgrundtiefe Welten
tragen scharfe Messer im Gepäck
die einst die Wunden schlugen
und böse Kämpfe
ausgefochten haben
im tiefsten Grunde angekommen
legen sie die Waffen nieder
streuen Sand und Asche drauf
ein Herz wird warm
und dann das nächste
und allmählich weicht ein Schmerz
große Augen öffnen sich
und zarte Hände graben
weiße Perlen
aus einer fast vergessnen
alten Wand

es ziert ein Band zwei Seelen
mit schwarz und weißen Perlen dran
das Licht des Mondes
weicht dem Glanz der Morgenröte
die Nacht war lang und kalt
ein Lachen strahlt durch ein Gesicht
und leuchtet in das Andere
das strahlt zurück
und es wird warm...

für einen tiefen 
langen Augenblick.



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