Montag, 15. September 2014

Linien in Räumen


 
Menschen machen Linien in Räume
verschleiern ihre Augen
rufen und reden
übertönen alle Formen
welche leuchtend flimmernd
von Beziehungen zeugen
die Zeichnungen bilden
in Räumen
wie Schnittmuster
doch sie sehen es nicht
fühlen es nicht
irren wie Blinde
quer durch unsichtbare Welten
schwimmend auf der Oberfläche
die sie sich geschaffen haben
in der Hoffnung auf Halt

Welch eine Welt!

Ich stehe staunend
sehe ungläubig auf die Linien
sie formen Kreise mit Kanten
schlagen aus
vereinen sich
unkontrolliert
mit Folgen
die keinem ins Bewusstsein dringen
sie bersten, reißen
splittern
stören und schneiden sich
und keiner greift ein
man leidet
gekonnt verborgen
unter Deckmänteln
des Anstandes
das Ich verkriecht sich
hinter subtil formulierter
Verallgemeinerung.

Ich stehe im Raum
durchbohrt von Linien
überschüttet von fremden Farben
gequält von Misstönen
fühle Entsetzliches
und sehne mich
zurück nach mir
fließe erneut in den Raum
und seinen Verschnitt
versuche einzugreifen
suche empfindliche Enden von Fäden
berühre sie
und sie verharren in Verwunderung
blinzeln staunend
erschrecken vor sich selbst
um sich am Ende
abzuwenden
und nach der sicheren Scholle zu greifen
die sie zurück zu ihrer Oberfläche trägt
und ich
verabschiede mich
in der Gewissheit
dass es dies nicht ist
und niemals sein wird
denn ich brauche den Raum
um Linien zu zeichnen
halte Ausschau nach Augen die sehen
nach fähigen Händen
um in vollem Bewusstsein
Formen zu schaffen
Welten zu zeichnen
Leben vibrieren zu lassen
ursprünglich und gewollt.





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