Still stehe ich in mir und sehe mich um. Mein Blick gleitet
an schimmernden Wänden entlang, die geschmeidig weichen vor meinem inneren Eindruck,
sich weiten, so, wie es der Gedanke fordert. Ich schaffe Platz in mir um mich
auszudehnen, erhelle meinen Raum und werfe meinen Blick auf den Punkt meiner
Aufmerksamkeit. Hier beginnt was noch nicht ist und geschaffen wird durch einen
Willensakt, gepaart und begleitet unzähliger kleinster Teilchen gefüllt mit
Information. Ausgangspunkt unbekannt.
Intuitiv ergreife ich die Chance der Gegenwart und
schleudere gezielt alles mir zur Verfügung stehende in meinen Raum von
Wirklichkeit und meine Augen weiten sich in unermesslichem Bewusstsein um zu
erfassen, was geschieht. Ich lenke, steuere, rausche mit unbeschreiblicher
Geschwindigkeit von hier nach dort und hinterlasse Raumzeit.
Jede meiner Bewegungen macht Linien sichtbar deren Farben
Intensionen zeichnen – und ich weiß warum…
Ich verharre kurz, ganz kurz – achte auf die Schnittmuster
im Außen, suche mein Ziel und jage durch die Augen darauf zu. Ich treffe und
der schillernde Glanz blendet die Nacht.
Wir haben gesiegt und die Welt weiß es – sie sehen uns.
Ich folge deinen Linien, sehe dir beim Zeichnen zu, gehe auf
in deiner Bewegung und verneige mein Haupt vor deinem Lebensbild. Achtsam
schreite ich vorüber und hinterlasse meinen Zauber von Farben, der jede deiner
Unebenheiten verzeiht. Wir schaffen Muster mit Lücken, ergänzen uns, behindern
uns nicht – verändern uns gegenseitig, nehmen Einfluss – werden heil, für einen
Augenblick.
Leben hat sich bereichert an sich selbst.
Den Sinn einer Begegnung erfüllt, kehre ich heim in mich,
schließe meinen Raum und pflanze die Erinnerung ein wie einen Baum – er wird
Früchte tragen.
Reicher denn je schließe ich die Augen, finde tiefste Ruhe in mir und warte – in der Gewissheit
einer Wiederkehr.
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