Dienstag, 23. September 2014

Perlenschnur




Mein Lachen zwengt sich durch Blöcke
die zu Wänden werden
doch es zieht mich hinter sich her
das Lachen ist mein schmaler Gang
durch unwegsames Gelände
vermint
und ich weiß wo sie liegen
die Vergangenheit
ein Kriegsgebiet
der Boden zerbombt
in der Mitte das große Loch
tief – kalt
wieder stehe ich
nach so langer Zeit
vor diesem Krater
habe einen Teller Suppe
über das Land getragen
sie verschüttet
und mir die Hände verbrannt
zu schnell gelaufen
einen Augenblick nicht hingesehen
und gegen dieses Bild gerannt
das mich erinnerte
zurückführte
zum Krater

Schmerz

trotzdem
ich steige hinab
ich kenne den Weg
unten kocht die Suppe
auf dem Feuer
ich hielt sie für kalt
sie brodelt
raumgreifend
ein Fisch druchgräbt den See
und wirft die Toten empor
kann ihm nicht Einhalt gebieten
er bestimmt die Gangart
und er ist wach
es steigen Perlen auf
aus altem Holz
einst in die Tiefen abgetaucht
um mich zu schützen
ich kenne sie
und hoffte
auf Verwesung
Wasser konserviert das Holz
und Gespenster sind treu
so halte ich die Schnur erneut
und reihe meine Perlen auf
eine an die andere
kleinere und größere
doch alle sind sie schwarz
in der Finsternis des Kraters
dort schlug einst die große Bombe ein
und warf ihr Licht auf all die anderen
und ich
ich hatte wieder nicht auf sie geschaut
und ließ es zu
einmal zu viel
nicht rückgängig zu machen

Fahrlässigkeit
Gift in mir
Eisenklammer im Herz
fünfzehn Minuten
ausgeliefert – hellwach – gelähmt
Angst
die man nicht beim Namen nennen kann
umrahmt und geziert mit Lüge und Feigheit
Vertrauen zerstört
wieder und wieder
mit einer dieser Perlen

der Komet hat einen langen Schweif

doch die Seele ist verziert
mit einer schwarzen Perlenschnur.







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