Dienstag, 9. September 2014

Meine Saat in deinem Boden




deine Flügel
gebrochen
in meiner Hand
dein Schmerz zerschneidet
meine Seele
du frierst
und ich zittere
du trauerst
und ich weine
benetze deine Haut
mit meinen Tränen
die dadurch
nicht wärmer wird
deine Augen
haben alles vergossen
sind leer
und ich kann sie nicht füllen
ich schenke dir mein Lächeln
doch dein Mund bewegt sich nicht
was trennt uns
was zwingt mich
den Blick von dir zu wenden
und dich
in dieser Endloswüste
zurückzulassen
mit den gebrochenen Flügeln
deinem schmerzenden Frieren
und diesen Augen
als wärest du dem Tod geweiht

ich knie nieder vor deinem Sterben
vergrabe mein Herz
wie  Saat in deinem Boden
und hoffe
und bete
wie tausende Male
zuvor
ich teile deine Endloswüste
für eine Zeit
mit dir
so lange
bis mein Atem aufgebraucht
der deine Seele nährt
und das Wasser vergossen ist
von dem du hättest trinken können
doch
jetzt muss ich weiter gehen
dich deinem Sein überlassen
und vertrauen darauf
dass alles hat seine Zeit
alles hat seinen Sinn
und du hast deinen Weg

auch ohne mich
und ich
auch meinen
ohne dich.

(Text  November 2013)



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