Dumm
wie ein Gänseblümchen
Das
Einzige, was der Mensch wirklich weiß ist, wie er sich für eine gewisse
Zeitspanne am Leben erhalten kann. Er hat gelernt mit all den Dingen die er
dafür braucht umzugehen. Um seinen Lebensraum zu erweitern und sich weiter auszubreiten
hat er seine Fähigkeiten spezialisiert. Das ist alles. Im Grunde ist er nicht
viel klüger, als ein Einzeller.
Man sollte als Mensch so aufrichtig sein,
zuzugeben, dass man gar nichts weiß. Wir wissen, dass der Erdball auf dem wir
leben rund ist. Das ist nichts anders als zu wissen, dass der Raum in dem wir
sitzen vier Ecken hat. Alles, was sich außerhalb unserer körperlichen Grenze
abspielt ist für uns nicht wirklich durchschaubar. Wir kennen nur das, was sich
in uns abspielt, wenn wir etwas wahrnehmen. Wir erleben es in unserem Inneren
und halten es für die Wirklichkeit. Wir betreiben Forschung und glauben
tatsächlich, etwas erfahren zu haben, was der Wahrheit entspricht. Wir glauben
an eine unumstößliche Wahrheit, an Tatsachen. Das ist eine alleinige Erfindung
der Menschheit. Realität, Tatsache, Wahrheit, all das sind abstakte Begriffe,
die der Mensch geschaffen hat um etwas zu beschreiben, von dem er ausgeht, dass
es vorhanden sein muss. Wir wissen gar nichts, von einer Wahrheit, oder einer
Realität. Tatsachen müssen wir beschränken auf das, was sie sind. Wahrnehmungen
und zwar subjektive. Und nur weil mehrere Menschen das Gleiche wahrnehmen macht
es die Sache nicht objektiver. Das Einzige, was mir recht sicher erscheint, ist
die Vermutung, dass die Welt da draußen nicht das ist, für das wir sie halten.
Wir sind nicht einmal in der Lage zu verstehen, was unser eigenes Bewusstsein
wirklich ist, wie es entsteht, ob es überhaupt entsteht oder schon immer
vorhanden war, wo es herkommt und wo es hingeht und ob es überhaupt gehen kann.
Unsere Forschung ist stets auf dem neusten Stand des Irrtums (ist nicht von
mir) klingt aber sehr überzeugend.
Was
muss geschehen, damit ich begreifen kann, was ich wirklich bin und was dieses
Leben hier tatsächlich ist. (schon wieder dieses Wort) Die einzige Erklärung,
die mir immer wieder in den Sinn kommt ist, dass dieses Leben, dieses
Universum, diese Erde, die Vergänglichkeit, sprich, mein Zeitempfinden einfach
nichts anderes ist als ein Zustand, in den wir versetzt wurden, um aus diesem
Leben etwas ganz bestimmtes mit zu nehmen, wohin auch immer. Mir bleibt zurzeit
nichts anderes, als mein kindliches Vertrauen und die Gewissheit, dass ich dumm
bin wie ein Gänseblümchen.
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