Wind
in den Ohren, immer noch weht er, wie jeden Tag
hier
in diesen Höhen tobt die Luft und reißt Vermisstes immer wieder ins Blickfeld
die
Füße brennen wie die Pfoten einer Katze auf heißem Asphalt
Wunden
schmerzen, schnüren mir den Atem ab
Asphaltblume
hat den Durchbruch geschafft und sich die Blätter zerrissen
Der
Teer ist aufgeweicht in der Hitze des Kampfes
Und
ich gehe, gehe immer weiter, den Blick in die Zukunft gerichtet
Und
falle, immer wieder in die Löcher der Vergangenheit
Fallgruben
öffnen sich heimtückisch und führen mir vor Augen
Wonach
ich süchtig bin – sehnsüchtig – nach Vertrautem
Verliere
mich darin und fliehe wieder,
nach
Halt suchend, der nur mir gehört.
Immer
noch gehe ich auf einsamer grauer Straße
Das
Land färbt sich rot – kirschrot
Und
ich träume von einem weißen Vogel
der
hämisch lachend seine Flügel über mir spreizt
und
mir den Boden unter den Füßen entreißt.
Doch
ich erwache, wieder und wieder,
und
erblicke die Scherben am Straßenrand.
Trauernd
setze ich mich nieder
Und
wieder bleibt das Herz hängen
An
den zerbrochenen Flügeln eines Schmetterlings.
Zerstört
und zerschlagen lasse ich die Jahre hinter mir, und auch Tage der Hoffnung,
einen wie den anderen.
Ich
weine um jeden Stein um jedes Wort um jede Berührung,
trauere
um alle Gewohnheiten, die irgendwann zu Süchten wurden.
Grausamer
Entzug, Woche um Woche und es will kein Ende nehmen.
Die
Leere ist gnadenlos und hält mir vor Augen, wie voll ich war von Fremdem, das
ich zu meinem Eigenen machte.
Meine
Welt ist dunkel, und die Luft klirrend, wie an einem kalten Wintermorgen. Ein
Streifen steht am Horizont und verspricht einst ein Licht zu werden. In dieser
Kälte überlebt kein Herz, zerbricht jeder liebende Flügelschlag und sei er
noch so gut gemeint.
Ich
habe die Tore verschlossen, halte alles Leben aus der Gefahrenzone – ich bin
die Leere einer steinernen Höhle, blicke zum Horizont und warte.
Februar 2014
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